Bogd Khan Uul – Natur, Kultur und Geschichte rund um Ulaanbaatar
Der heilige Stadtberg: Ein Wahrzeichen für deine Reise in die Mongolei
Der Bogd Khan Uul ist nicht nur eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete der Mongolei, sondern auch eines der ältesten der Welt. Bereits im Jahr 1294 wurde er gemeinsam mit anderen heiligen Bergen wie Otgontenger und dem Altai offiziell unter Schutz gestellt. Die Ursprünge seiner Verehrung reichen bis ins 12.–13. Jahrhundert zurück, als Khan Tooril den Berg heilig sprach. Später wurde er unter der Initiative des Ministers Yundendorj im Jahr 1778 offiziell als Schutzgebiet ausgewiesen. Seitdem wurde sein Status mehrfach gesetzlich bestätigt. Ab dem Jahr 1809 durfte das Gebiet nur noch mit Genehmigung des Bogd Khan betreten werden. Die 28 Zugänge zu den Tälern des Gebirges waren kontrolliert – ein Beweis für die tiefe spirituelle Bedeutung des Ortes.


Geografie und Bedeutung für Ulaanbaatar
Der Bogd Khan Uul erstreckt sich südlich von Ulaanbaatar und bildet die Übergangszone zwischen Taiga und Steppe. Die höchsten Gipfel sind Tsetsee Gun (2.268 m) und Tushee Gun (2.256 m). Seine dichten Nadelwälder tragen zur Luftreinigung und Klimastabilität der Hauptstadt bei. Über 20 Quellflüsse entspringen hier, viele davon speisen den Tuul-Fluss, andere versickern in den Senken rund um den Berg.
Artenvielfalt und Flora
Im Gebiet wurden 54 Säugetierarten, rund 1.660 Insektenarten und 194 Vogelarten dokumentiert. Botanisch zählt der Bogd Khan Uul zur südlichen Taiga – mit 588 Pflanzenarten, darunter viele Heilkräuter und seltene alpine Blüten.


Historisches und kulturelles Erbe
Die Hänge und Täler sind reich an archäologischen Funden: Petroglyphen, Hirschsteine, Gräber und Inschriften. Auf dem Gipfel des Tsetsee Gun befindet sich die Ruine eines Tempels zu Ehren Yundendorjs. Zwischen den Tälern „Großer Himmel“ und „Kleiner Himmel“ sind Felsbilder von Tieren, traditionellen Kleidungsstücken und eine uigurische Inschrift mit dem Text: „Unter dem ewigen Himmel, mit der Kraft des Schicksals gesegnet.“
Das Schutzgebiet Bogd Khan Uul – UNESCO-Biosphärenreservat
Der Berg liegt am südwestlichen Rand des Khentii-Gebirges. Obwohl er zu den mittelgroßen Bergen zählt, ist er deutlich vom Hauptkamm getrennt. Das Gelände ist landschaftlich vielfältig – von Lärchenwald bis zu halbwüstenartigen Zonen. Sein Status als Naturschutzgebiet wurde 1778, 1957, 1974, 1994 und 1995 bestätigt. Am 16. Mai 1995 wurde er per Präsidialerlass zusätzlich als „staatlich verehrter Berg“ ausgezeichnet. Seit 1996 ist er zudem Teil des UNESCO-Biosphärenreservats „Man and Biosphere (MAB)“.
Flächenaufteilung:
- 17,3 % unberührte Zone
- 54,2 % Schutzzone
- 28,5 % Pufferzone
Infrastruktur, Nutzung und Herausforderungen
Schon 1994 existierten in der Pufferzone verschiedene Einrichtungen: Nomadensiedlungen, die Landwirtschaftliche Universität, die Präsidialresidenz, ein Observatorium und ein Jugendzentrum. Mit dem Wachstum von Ulaanbaatar nahm der Druck auf das Gebiet zu. Heute sind die Hauptbedrohungen:
- Stadtentwicklung und Landnutzung
- Illegale Jagd
- Waldbrände
- Überweidung
- Luftverschmutzung


Geologie und Bodentypen
Geologisch gehört der Berg zur Khangai-Khentii-Zone. Die Gesteinsschichten stammen teils aus dem Paläozoikum (350–205 Mio. Jahre alt), ergänzt durch Granit aus der späten Jurazeit. An den Hängen finden sich rezente Lockersedimente. Die Böden sind vielfältig: Auf den Bergrücken liegen alpine Wiesenböden, darunter folgen Taiga- und Steppenböden. Nordhänge zeigen sanfte Übergänge von Wald zu Steppe, Südhänge wechseln oft abrupt. Insgesamt überwiegt der Taigaboden – besonders auf Graten und nördlichen Hängen. Die Böden sind leicht sauer, haben eine lehmige Textur und enthalten organisches Material, das das Wachstum der typischen Vegetation unterstützt.
Der Bogd Khan Uul – Kultur, Natur und Kraftort auf deiner Reise in die Mongolei
Ein Ausflug zum Bogd Khan Uul ist mehr als eine Wanderung – es ist eine Reise durch die Natur- und Kulturgeschichte der Mongolei. Ob als Tagestrip ab Ulaanbaatar, als spirituelle Etappe oder als Ziel für Naturfreunde: Der älteste Nationalpark der Welt verdient einen festen Platz auf jeder Reise in die Mongolei.
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