Hirschsteine – Monumente der Frühgeschichte in der Mongolei
Ein faszinierendes Relikt für Reisende und Geschichtsinteressierte
Wer eine Mongolei Rundreise plant und sich für die frühe Kultur der Steppe interessiert, sollte die sogenannten Hirschsteine unbedingt kennen. Diese mystischen Steindenkmäler sind in nahezu allen Provinzen der Mongolei sowie in Tuwa und der Baikalregion verbreitet. Sie stammen aus der Bronze- bis frühen Eisenzeit und gelten als außergewöhnliche Zeugnisse der Mongolei Geschichte.

Ursprung und kulturelle Bedeutung
Für den Ursprung dieser Hirschsteine gibt es keine eindeutige Erklärung. Man geht jedoch davon aus, dass sie auf das Bronzezeitalter und die frühe Eisenzeit zurückgehen – also auf die Zeit zwischen ca. 2000 bis 700 bzw. 300 v. Chr. Mehrheitlich werden sie der frühskytischen Kultur zugeordnet.
Archäologen sind sich einig, dass die Hirschsteine von nomadisch lebenden Völkern geschaffen wurden. Sie markieren vermutlich die Gräber einflussreicher Persönlichkeiten und Stammesoberhäupter. In der Mongolei wurden bisher rund 550 Hirschsteinstelen entdeckt – besonders im Westen und Norden des Landes.
In den Regionen, in denen sie gefunden wurden, spielte der Hirsch eine zentrale Rolle: Er lieferte Fell, Fleisch und Geweih. Da ein Hirsch dem Menschen nie aktiv schadet, galt er als besonders symbolträchtiges und heiliges Tier. Für die damaligen Menschen war er vermutlich ein Ahnentier – der irdische Träger des Geistes ihrer Vorfahren oder gar ihres Schöpfers. Viele der Darstellungen zeigen Hirsche, die zum Himmel aufsteigen – ein Symbol für den Weg der Seele in die Sternenwelt nach dem Tod.


Was sind Hirschsteine?
Hirschsteine (mongolisch: буган хөшөө) sind längliche, aufgerichtete Steinplatten mit fein bearbeiteten Oberflächen. Vor allem die Vorderseite ist häufig mit Sonnen- und Mondsymbolen sowie stilisierten Hirschmotiven versehen. Diese majestätisch dargestellten Tiere – oft übereinanderlaufend oder schwebend – prägen das typische Bild eines Hirschsteins. Sie symbolisieren vermutlich Vitalität, Schutz oder spirituelle Kraft.
Typische Gestaltung der Hirschsteine
Ein Hirschstein ist meist eine aufrecht stehende Stele mit geglätteter Oberfläche. Die Vorderseite ist reich verziert – oft mit eingravierten Sonnen- und Mondsymbolen und mit fliegenden oder laufenden Hirschen als zentrales Element. Daneben tauchen gelegentlich auch andere Tiere auf: Pferde, Gazellen, Vögel oder Schneeleoparden. Diese Varianten sind jedoch selten und nicht Teil der klassischen Typologie. Viele Hirschsteine wurden einzeln oder in Gruppen an Hügelkuppen, in Ebenen oder an Berghängen aufgestellt. Oft stehen sie in Verbindung mit Grabanlagen, Steinkreisen oder wurden sogar als Deckplatten über Gräbern verwendet.
Ihre Maße liegen in der Regel bei 1 bis über 4 Meter Höhe, etwa 100–130 cm Breite und 20–40 cm Dicke. In der Gestaltung kombinierten die Schöpfer Gravurtechniken und Flachreliefs – weshalb Hirschsteine oft zur monumentalen Bildhauerkunst der frühen Steppe gezählt werden.

Hirschsteine auf einer Mongolei Rundreise entdecken
Für alle, die sich für Archäologie, Symbolik und die Mongolei Geschichte interessieren, sind Hirschsteine ein Muss. Ob als Zwischenstopp in der Steppe, als Teil einer thematischen Mongolei Rundreise oder als inspirierender Ort auf einer spirituellen Route – diese Steindenkmäler laden zum Innehalten ein. Sie sind stille Botschafter einer Zeit, in der Natur, Spiritualität und Kunst in der nomadischen Welt untrennbar miteinander verbunden waren.
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