Manzushir-Kloster – Historisches Bergkloster südlich von Ulaanbaatar
Ein spiritueller Ort im Bogd-Khan-Gebirge
Etwa 43 km südlich von Ulaanbaatar, in der Nähe der Stadt Zuunmod im Distrikt Sergelen der Provinz Tuv, liegt auf 1.800 Metern Höhe das Manzushir-Kloster. Eingebettet in einen Lärchenwald am Fuß des Bogd-Khan-Gebirges wurde das Kloster im Jahr 1733 von Donkor Khutagt Luvsanjambaldanzan gegründet, dem ersten Inkarnationsnachfolger des Manzushir-Lamas.
Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts entwickelte sich Manzushir zu einem der bedeutendsten Klöster der Mongolei. Bis zu 500 Mönche lebten dort. Es umfasste fünf Fakultäten (Datsans) und zahlreiche Tempelbauten wie den Tsanid-Dugan, Badmayogo-Dugan, Jüd-Datsan, Mamba-Datsan, mehrere Stupas und Ritualeinrichtungen. Die Anlage wurde wegen ihrer malerischen Lage und der harmonischen Verbindung von Natur und Architektur auch „die schönste Stätte der Khalkh-Mongolei“ genannt.

Zerstörung, Wiederentdeckung und kulturelle Schätze
Im Jahr 1937 wurde das Manzushir-Kloster im Zuge der stalinistischen Repressionen zerstört. 21 Tempelgebäude wurden abgetragen, mehr als 50 Mönche verhaftet und viele davon hingerichtet. Der letzte Reinkarnationsnachfolger des Klostergründers war der Gelehrte Tsérendorj, der ebenfalls 1937 verhaftet und getötet wurde.
Heute sind nur noch Teile der Anlage erhalten, darunter in Fels gemeißelte Buddha-Bildnisse, die 1998 unter Denkmalschutz gestellt wurden. Ebenfalls erhalten ist das Fundament des bedeutenden ‚Zeeleg Egshigt‘-Tempels, der im späten 18. Jahrhundert errichtet wurde und ursprünglich der Verehrung des Manzushir-Buddhas diente. Die rekonstruierte Sommerresidenz von Khutagt Manzushir dient heute als Museum. Gezeigt werden kunstvolle Handwerksstücke, geschnitzt aus Naturmaterialien des Bogd-Khan-Gebirges, sowie eine Sammlung präparierter Wildtiere der Region. mit Ausstellungen zur Natur des Bogd-Khan-Gebirges sowie zur regionalen Klosterkultur. Ein besonderes Highlight ist ein monumentaler Kochkessel aus dem Jahr 1726, der von den Brüdern Jalbuu gefertigt wurde. Er fasst bis zu 1.800 Liter und diente der Versorgung von bis zu 1.000 Personen – dafür benötigte man rund zwei Ochsen oder mehr als zehn Schafe sowie vier Wagenladungen Feuerholz. mit 1.800 Litern Volumen, der zur Versorgung von bis zu 1.000 Personen diente.


Natur, Glauben und Legenden
Das Bogd-Khan-Gebirge selbst gilt seit jeher als heiliger Ort. Schon im 19. Jahrhundert notierte der russische Forscher Gribovsky, dass „kein Bewohner Ulaanbaatars es wagte, auch nur einen Zweig vom Berg zu brechen oder eine Blume zu pflücken“. Noch heute umwandern Gläubige den Berg zweimal jährlich, um spirituelle Verdienste zu sammeln. Eine Umrundung soll das Leben um drei Jahre verlängern.
Auch das Manzushir-Kloster ist von Legenden umwoben. Einer Erüberlieferung zufolge entdeckte der Klostergründer den Standort durch ein Rauchopfer, dessen Rauch senkrecht in den Himmel stieg. Der Schutzgeist Tulgat, der an dieser Stelle seinen Winterplatz hatte, weigerte sich zunächst, das Land zu überlassen. Erst nach einem Zeichen in Form einer silbernen Münze willigte er ein – ein symbolischer Akt, der den spirituellen Anspruch des Klosters untermauerte.

Ein Kulturerbe für jede Reise in die Mongolei
Das Manzushir-Kloster ist ein eindrucksvoller Ort, der Naturerlebnis, Spiritualität und Geschichte miteinander verbindet. Nur eine Stunde von Ulaanbaatar entfernt, bietet es sich ideal für Tagesausflüge im Rahmen einer Reise in die Mongolei an. Wer mehr als nur Steppe und Hauptstadt erleben möchte, findet hier ein stilles Zeugnis mongolischer Identität, das berührt und begeistert.
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