Stein-Babas in der Mongolei – Steinfiguren mit Seele
Zeitlose Zeugen der Mongolei Geschichte
Auf einer Mongolei Kulturreise oder individuellen Mongolei Reiseroute in den Westen des Landes stoßen Reisende früher oder später auf rätselhafte steinerne Figuren, die stumm in der Steppe stehen – mal einzeln, mal in Gruppen, aber immer mit dem Blick nach Osten. Diese sogenannten Stein-Babas (mongolisch: „khün chuluu“ – Menschenstein) gehören zu den faszinierendsten Überresten frühmittelalterlicher Nomadenkulturen in Zentralasien.


Herkunft und Bedeutung der Stein-Babas
Der Ursprung dieser steinernen Menschenfiguren liegt bei den kasachischen Turkstämmen, die im 6. und 7. Jahrhundert in der Region lebten. Der kulturelle Einfluss reicht bis nach Kasachstan und Kirgisistan, wo ebenfalls vergleichbare Statuen zu finden sind. In der Mongolei wurden bislang über 500 Stein-Babas identifiziert – allein rund 170 im westlichen Grenzgebiet zu China/Kasachstan.
Man unterscheidet dabei zwei Haupttypen:
- Figuren, die den Turkvölkern zugeordnet werden,
- sowie solche, die uigurischer Herkunft sind.
Ein markantes Unterscheidungsmerkmal liegt in den Darstellungen der Hände:
- Die Uiguren-Babas halten mit beiden Händen eine Flasche.
- Die türkischen Figuren hingegen halten in der rechten Hand eine Flasche und in der linken einen Dolch.
Während die genaue Datierung noch Gegenstand archäologischer Forschung ist, ist die spirituelle Funktion klar: Die Stein-Babas verkörpern ehrenvolle Persönlichkeiten – etwa Fürsten, Stammesführer oder Krieger – und dienten als Grabsymbole. Sie wurden häufig zusammen mit Grabbeigaben wie Kleidung, einem Sattel oder dem geopferten Pferd des Verstorbenen aufgestellt. Interessant ist die Ausrichtung der Figuren: Einige blicken nach Süden, doch die Mehrheit ist nach Osten, zum Sonnenaufgang, ausgerichtet – vermutlich als symbolische Verbindung zur Wiedergeburt oder zur Reise ins Jenseits.


Steinbabas auf deiner Mongolei Reiseroute
Der mongolische Heimatforscher Umurbek, der sich intensiv mit diesen Figuren beschäftigt, erklärt: „Die Nomadenvölker kannten damals noch kein Konzept von Himmel und Hölle. Der Verstorbene sollte im Jenseits einfach so weiterleben wie bisher.“ Diese Sichtweise änderte sich erst mit dem Einzug der Religionen in die Region. Die Stein-Babas erzählen auf einzigartige Weise von einem Weltbild, das zwischen Erde und Geist, Macht und Ahnenkult vermittelt. Wer diese steinernen Zeugen besucht, steht an einem Schnittpunkt zwischen Natur, Geschichte und Spiritualität – ein authentisches Erlebnis auf jeder Mongolei Kulturreise.
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