Wüste ist nicht gleich Wüste – Die Sprache der Landschaften in der Mongolei
Mehr als Wüste: Gobi, Els und Tal in der Mongolei
Wer eine Reise in die Mongolei plant, begegnet einer Landschaft, die so abwechslungsreich ist wie ihre Sprache dafür. Denn was wir im Deutschen oft schlicht als „Wüste“ bezeichnen, unterscheidet die mongolische Sprache mit großer Genauigkeit. Begriffe wie Gobi, Els oder Tal stehen für ganz unterschiedliche Landschaftsformen – und spiegeln ein tiefes Verständnis der Natur und Nomadenkultur in der Mongolei wider.
Gobi – die berühmteste Halbwüste der Mongolei
Die Wüste Gobi ist weltbekannt, doch sie ist keine Sandwüste im klassischen Sinne. Das mongolische Wort „Gobi“ (Говь) bezeichnet halbtrockene, oft steinige oder kiesige Flächen mit wenig, aber widerstandsfähiger Vegetation. Die Gobi ist weit, karg und faszinierend vielfältig – von Gebirgszügen über Schluchten bis hin zu vereinzelten Dünenfeldern. Für Nomaden ist sie kein leerer Raum, sondern lebendiger Lebensraum, der in der Mongolei Landschaft und Lebensweise prägt.
Els – Sandwüste in ihrer reinsten Form
Anders ist es mit „Els“ (Элс), dem mongolischen Begriff für Sand oder Sanddüne. Er bezeichnet die klassischen Sandwüsten und Dünenfelder wie zum Beispiel Khongoriin Els in der südlichen Wüste Gobi. Diese beeindruckenden Dünen gehören zu den Highlights vieler Mongolei Rundreisen. Sie bieten nicht nur eindrucksvolle Fotomotive, sondern auch das Erlebnis der berühmten „singenden Dünen“.




Tal – die grüne Weite der Mongolei
Einen starken Kontrast zur Wüste bildet das Wort „Tal“ (Тал), das in der Mongolei für offene, grasbewachsene Steppen steht. Diese fruchtbaren Weideflächen prägen vor allem die Zentral- und Nordmongolei und bilden die Grundlage der nomadischen Tierhaltung. Im Tal schlagen Nomaden ihre Jurten auf, ziehen mit den Jahreszeiten und leben in engem Einklang mit der Natur.
Sprache, die mit der Natur lebt
Diese sprachliche Vielfalt zeigt: In der Nomadenkultur der Mongolei ist es entscheidend, die Landschaft präzise zu benennen. Ob ein Boden sandig, steinig oder bewachsen ist, kann über die Weidetauglichkeit entscheiden. Begriffe wie „Shoroo“ (Erde) oder „Khörs“ (Bodenqualität) ergänzen das differenzierte Bild der Natur, das sich in der Sprache niederschlägt.
Landschaft verstehen heißt Mongolei verstehen
Auf einer Reise in die Mongolei wird schnell klar: Die Wüste Gobi ist nur ein Teil eines vielschichtigen Naturraums. Wer die Begriffe Gobi, Els und Tal kennt, beginnt die Landschaft der Mongolei mit den Augen ihrer Bewohner zu sehen – und gewinnt ein tieferes Verständnis für eine der letzten großen Nomadenkulturen unserer Zeit.
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