Yolin Am – Die Geierschlucht im Gobi Gurvansaikhan-Gebirge
Yolin Am – Lebensraum für Geier, Eis und endlose Felswände
Die Yolin-Am-Schlucht liegt im Zuun Saikhan Uul, einem der drei Hauptgipfel des Gobi Gurvansaikhan-Gebirges in der Provinz Umnugovi, etwa westlich der Stadt Dalanzadgad.
Yolin Am – auch bekannt als Geierschlucht – ist ein enges, teils schattiges Tal auf etwa 2.800 Metern Höhe, das sich entlang eines kleinen Flusses durch massive Felswände schlängelt. Einige Felswände sind bis zu 200 Meter hoch. Besonders bemerkenswert ist das Klima in der Schlucht: Obwohl die Gobi-Wüste als heiß und trocken gilt, bleibt in Yolin Am das ganze Jahr über kalte Luft erhalten. An manchen Stellen schmilzt das Eis selbst im Sommer nicht vollständig – ein faszinierender Kontrast zur Umgebung. Dieser klimatische Gegensatz macht Yolin Am zu einem besonderen Ort, der deutlich zeigt, wie vielfältig das Mongolei-Klima sein kann – vom heißen Sandmeer bis zum schattig-kühlen Gebirgstal. Genau solche Extreme machen eine Mongoleireise zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Ein eiskalter Fluss in der Wüste
Was Yolin Am so besonders macht, ist nicht nur die dramatische Schluchtenlandschaft, sondern auch ein kleines Naturwunder: Ein Bächlein das sich durch die enge Schlucht schlängelt. Dieser Flusslauf ist im Winter vollständig zugefroren – und das bis weit in den Sommer hinein. Erst im August beginnt das Eis in den schattigen Bereichen der Schlucht vollständig zu schmelzen. In besonders kalten Jahren oder an den besonders windgeschützten Stellen bleibt es bis in den Spätsommer sichtbar. Früher, so berichten Einheimische, war das Eis in Yolin Am sogar ganzjährig vorhanden – ein Phänomen, das durch den Klimawandel inzwischen seltener geworden ist. Dennoch beeindruckt die Schlucht Besucher bis heute mit ihrer kühlen, fast alpinen Atmosphäre, mitten in der sonst trockenen und heißen Wüste Gobi.
Die beste Reisezeit für die Mongolei ist von Mai bis September. In diesen Monaten ist Yolin Am gut erreichbar, die Wege sind trocken, und die Temperaturen angenehm – auch wenn es in der Schlucht selbst oft kühl bleibt. Der Luftzug, der durch das Tal weht, erinnert oft eher an Herbst als an Sommer. Frühaufsteher erleben hier eine besonders stille, fast mystische Atmosphäre.
Yol – der Namensgeber
Die Schlucht ist benannt nach dem Yol, dem seltenen Bartgeier, der in dieser Region lebt. Mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern und seinem charakteristischen Bart unter dem Schnabel ist er einer der faszinierendsten Vögel Zentralasiens. Der Yol nistet in hohen Felswänden, ernährt sich von Aas und ist heute streng geschützt.

Legende aus dem Gobi-Gebirge
Wie viele Orte in der Mongolei ist auch Yolin Am mit einer alten Legende verbunden. Der Überlieferung nach lebte einst eine schöne junge Frau in der Nähe des Gurvansaikhan-Gebirges. Ein reicher, alter Herrscher versuchte, sie für sich zu gewinnen, doch sie liebte einen armen jungen Mann. Um den Rivalen loszuwerden, ließ der Adlige ihn mit einem Seil in die Schlucht hinab – angeblich, um ein Yol-Küken zu fangen. Doch er zog ihn nie wieder herauf. Der junge Mann starb in der Schlucht, und auch die junge Frau kam später bei ihrer Flucht im Schneesturm ums Leben. Der Ort, an dem sie starb, heißt bis heute „Pass des Mädchens“ (Okhin Khutul).





Yolin Am ist einer der faszinierendsten Orte für alle, die die klimatische Vielfalt der Mongolei erleben und tief in Landschaft, Legenden und Tierwelt eintauchen wollen. Wer die beste Reisezeit für die Mongolei nutzt, kann dieses Naturwunder bequem besuchen – ein Highlight auf jeder gut geplanten Mongoleireise.
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