Zaisan Tolgoi – Aussichtspunkt und Legendenort in Ulaanbaatar

Spiritueller Ursprung und kulturelle Bedeutung

Früher war das Tal am Fuß des Bogd Khan Uul ein Ort der Rast für Pilger, die aus ländlichen Regionen anreisten, um dem Bogd Gegen, dem spirituellen Oberhaupt der Mongolei, ihre Ehre zu erweisen. Sie durften dort verweilen, ihre Tiere ruhen lassen und sich auf ihre Audienz vorbereiten. Besonders die Angehörigen von Klosterwachen – sogenannte „Zaisan“ – machten hier Halt, weshalb der Hügel später den Namen Zaisan Tolgoi erhielt. Auch ein Tempel namens Narkhajidiin Dugan stand einst dort, in dem bis zu 30 Mönche lebten und beteten.

Jährlich, am 25. Tag des letzten Wintermonats, kamen der Bogd Khan und seine Gemahlin Dondogdulam in diesen Tempel, spendeten großzügig und nahmen an Festlichkeiten teil, bei denen auch junge Musikerinnen aus Amgalant aufspielten. Einer dieser Musikanten war der spätere Volkskünstler Dashdeleg, der sich noch im hohen Alter an diese Auftritte erinnerte.

Mythen und Legenden rund um Zaisan Tolgoi

Mit Zaisan Tolgoi sind mehrere Legenden verbunden. Eine erzählt von einem Streit zwischen dem Bogd Khan Uul und dem benachbarten Chingeltei-Berg. Letzterer behauptete, höher und mächtiger zu sein. Aus Zorn über diese Anmaßung soll der Bogd Khan Uul dem Chingeltei-Berg den Gipfel abgeschlagen und als Mahnung vor sich gelegt haben – was als Erklärung für Zaisans Lage und Form dient.

Eine andere Legende berichtet von einer Zeit, in der Übel, Katastrophen und Naturgewalten über Ulaanbaatarhereinbrachen. Die Stadteliten versammelten sich und kamen zu dem Schluss, dass böse Geister in einem Erdloch am Fluss Tüuel lebten. Um die Stadt zu schützen, beschlossen sie, das Loch mit einem Stück des Chingeltei-Gipfels zu verschließen. Seither, so heißt es, seien die schlimmen Zeiten vorbei – und der Gipfel von Chingeltei erscheint bis heute auffällig abgeflacht.

Sowjetisches Panorama Mosaik auf dem Saison Tolgoi
Zwischen Panorama und Mythos

Zaisan Tolgoi ist nicht nur Aussichtspunkt, sondern Teil des kulturellen Gedächtnisses von Ulaanbaatar. Wer auf seiner Reise in die Mongolei tiefer in die Geschichte und Legenden der Hauptstadt eintauchen möchte, sollte Zaisan nicht nur als Fotospot sehen, sondern als einen Ort, an dem sich alte Glaubenswelten und moderne Stadtentwicklung treffen.

Zaisan Tolgoi – Ulaanbaatars berühmtester Aussichtspunkt

Der Zaisan-Hügel liegt im Süden von Ulaanbaatar, am Rande des Bogd-Khan-Gebirges, und ist einer der beliebtesten Aussichtspunkte der Stadt. Von oben bietet sich ein atemberaubender Rundumblick über die Hauptstadt, den Fluss Tuul und das umliegende Gebirge.

Was erwartet dich auf Zaisan?

  • Eine 300-stufige Treppe führt hinauf zum Denkmal und zur Plattform – ein kurzer, aber lohnender Aufstieg.
  • Oben steht ein sowjetisches Ehrenmal, das an die gemeinsame Geschichte der Mongolei und der Sowjetunion erinnert.
  • Das monumentale Panorama-Mosaik stellt Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg, der mongolischen Revolution und der sowjetischen Partnerschaft dar.
  • Ein T-34-Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg steht am Fuß des Hügels – geschenkt von der Mongolei an die Sowjetunion

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